Buchdruck alias Letterpress

Totgesagte leben länger…

Wenn man neudeutsch “Letterpress” zu ihm sagt, dann fühlt sich der alte Buchdruck auf einmal jung und trendy. Seit mehr als 10 Jahren erlebt diese Technik eine Renaissance sondergleichen.

Mittlerweile hat sie wieder ihren festen Platz im Reich der hochwertig veredelten und erfolgreichen Drucksachen. Letterpress-Produkte haben einfach eine einzigartige Haptik!

Letterpress-Technik

Johannes Gutenberg erfand die beweglichen Lettern und revolutionierte die Verbreitung von Wissen. Die Druckform – also damals Holz- oder Bleilettern – werden mit Farbe eingewalzt und das Druckbild auf das Papier gedruckt. Die farbführenden Teile sind erhaben – ein Hochdruckverfahren wie der Kartoffeldruck also. Man könnte sagen, so einfach funktioniert Letterpress!

Gedruckt wird heutzutage zumeist auf Druckmaschinen mit nur einem Druckwerk, so dass für jede Farbe eine eigene Druckform und ein Druckdurchgang erforderlich ist. Mehrfarbige Buchdruckmaschinen findet man nur noch sehr selten.

Natürlich hat die Moderne auch in diesen Bereich des Druckens Einzug gehalten: mittels Klischees können auch digital erstellte Vorlagen gedruckt werden. Werden diese nun mit viel Druck in den Bedruckstoff gepresst, spricht man heutzutage von “Letterpress” oder “Boston Style”. Früher als Unart des Buchdruckes gescholten, ist diese Art nun auch ein haptisches Erlebnis ähnlich einer Tiefprägung.

Fälschlicherweise wird diese Spielart auch manchmal als “Prägedruck” oder tituliert. Tatsächlich ist dies aber ein Gattungsbegriff für die prägenden Verfahren im Sinne der Verformung des Bedruckstoffes, also z. B. Blindprägung, Heißfolienprägung und dergleichen.

Letterpress / Buchdruck auf Spielfiguren
Letterpress / Buchdruck auf Spielfiguren

Eignung & Einsatz

Für Akzidenzen aller Art: Einladungen, Visitenkarten et cetera. Am liebsten in Kombination mit weichem Baumwollkarton oder kaschiertem Duplexkarton in hoher Grammatur. Oder etwas derber auf Grau- oder Braunpappe? In jedem Fall ist es eher die reduzierte Gestaltung, die den Reiz des Buchdruckes aka. Letterpress entstehen lässt.

Wenngleich es auch heute eher selten vorkommt, so können auch Bücher und Werke im Letterpress-Verfahren produziert werden. Schließlich war es einst das Druckverfahren für alle Druckprodukte, bevor der Buchdruck vom Offsetdruck verdrängt wurde.

Neben dem Buchdruck in Sonderfarbe (Pantone oder HKS) und Leuchtfarbe ist auch heute noch ein Farbdruck in CMYK oder gar – wie vor dem Vierfarbdruck üblich – ein Dreifarbdruck möglich.

Farbflächen oder größere Gestaltungselemente sind machbar, weisen aber die für den Buchdruck charakteristische, handwerklich anmutende Textur auf. Flächen sind nicht so glatt und steril wie im Offset- oder Digitaldruck.

Es wird mit brillanten Volltonfarben gedruckt. Da der Farbauftrag höher ist als im Offsetdruck, kommt man zu einer besseren Deckkraft der Farbe.

Do’s & Dont’s

Weniger ist oftmals mehr. Ein einfarbiger Letterpressdruck auf einem Gmund Cotton oder Colorplan kann schon eine haptische Sensation sein.

Bei beidseitigem Druck ist Vorsicht geboten. Legt man Wert darauf, dass das Druckbild auf beiden Seiten im Letterpress-Style richtig zur Geltung kommt, sollte die Drucksache kaschiert werden, damit der immer leicht sichtbare Abdruck auf der Gegenseite nicht das Druckbild der jeweils anderen Seite beeinträchtigt.

Da zumeist Materialien mit hohen Grammaturen zur Anwendung kommen, kann ein Farbschnitt z. B. im gleichen Ton der Druckfarbe eine großartige Ergänzung zum Buchdruck sein.

Druckdaten für Letterpress

Das Dateiformat der Wahl im graphischen Bereich ist PDF. Gestaltungselemente als Vektoren sind zu bevorzugen und Schriften sollten in Pfade konvertiert oder eingebettet sein.

Schmuckfarben werden als solche definiert. Das hinterlegte Profil ist zumeist irrelevant, da von jeder Farbe eine eigene Druckplatte (Klischee) angefertigt wird.

Beispiele für erfolgreiche Drucksachen mit Buchdruck

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